Vorbeugung von gesundheitlichen Schäden ist in allen Lebensabschnitten möglich. Gesundheitsvorsorge ist altersspezifisch und beinhaltet in jeder Altersgruppe ein umfangreiches Versorgungsangebot: Dazu gehören Impfungen, Krebsfrüherkennungsuntersuchungen und zahlreiche präventivmedizinische Maßnahmen.
Für junge Mädchen
Gesundheitsvorsorge für junge Mädchen beinhaltet vor allem Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten und Schwangerschaftsverhütung, die erste gynäkologische Untersuchung sowie die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV), die ursächlich mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht und hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Impfung ist für Mädchen von neun bis 14 Jahren gesetzliche Kassenleistung und sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Bis zum Ende des 25. Lebensjahres wird zudem ein jährlicher Test auf Chlamydien angeboten. Die sexuell übertragene Infektion ist in Deutschland sehr häufig und birgt das Risiko für Unfruchtbarkeit. Ernährungsstörungen wie Anorexie sind in dieser Altergruppe ebenfalls ein relevantes Gesundheitsproblem.
Für Frauen ab 20
Für Frauen ab 20 sieht das Gesetz eine jährliche Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs vor. Bis zum Ende des 25. Lebensjahres wird zudem ein jährlicher Test auf Chlamydien angeboten. Die sexuell übertragene Infektion ist in Deutschland sehr häufig und birgt das Risiko für Unfruchtbarkeit. Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust wird zur Früherkennung von Brustkrebs empfohlen.
Für Frauen ab 30
Ab dem 30. Lebensjahr wird für viele Frauen die Lebensführung gesundheitlich relevant. Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel und Rauchen verursachen eine Vielzahl möglicher Folgeerkrankungen. In dieser Altersgruppe setzt Prävention mit Ernährungsberatung und Bewegungsprogrammen an. Die jährliche Untersuchung zur Krebsfrüherkennung wird auf die Brust ausgeweitet.
Prävention rund um den Kinderwunsch
Prävention rund um den Kinderwunsch beginnt lange vor der Schwangerschaft. Gegebenenfalls mit einer Gewichtsreduktion, um den Risiken von Frühgeburten, Schwangerschafts-Diabetes und im Rahmen der fetalen Programmierung einer kindlichen Disposition zu Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes vorzubeugen. Etwa jede dritte Schwangere in Deutschland ist übergewichtig oder gilt als adipös. Auch der Immunschutz, beispielsweise gegen Toxoplasmose und Cytomegalie Viren, sollte abgeklärt, die Grippeschutzimpfung für Schwangere bedacht werden. Parodontitis beeinträchtigt nicht nur die weibliche Fruchtbarkeit, sondern begünstigt neben Frühgeburten und zu leichtgewichtigen Babys auch eine Präeklampsie, im Volksmund „Schwangerschaftsvergiftung“. Nikotin und Alkohol sind während der Schwangerschaft tabu. Dennoch soll fast jede fünfte Frau in der Schwangerschaft Alkohol trinken. Nach einer Geburt gilt es für junge Mütter, einer Harninkontinenz durch professionell betreute Beckenboden-Gymnastik ausreichend vorzubeugen.
Für Frauen über 50
Zur Früherkennung von Brustkrebs werden Frauen zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening eingeladen. Um sogenannte Intervalltumore zeitig zu entdecken, die im Röntgenbild etwa wegen hoher Brustdichte noch nicht erkannt werden oder die erst zwischen zwei Screenings entstanden sind, empfiehlt die GenoGyn Brust-Ultraschalluntersuchungen. Normalgewicht und ausreichende Bewegung senken das Erkrankungsrisiko, während Rauchen das Risiko für Brustkrebs drastisch erhöht. Ebenfalls relevant in dieser Altersgruppe sind die Linderung von Wechseljahresbeschwerden, Osteoporosevorsorge, Risikoabklärung von Arteriosklerose, Neurostress und Burn-out, Depression und neurodegenerativen Veränderungen in der Menopause, denen mit einem ganzen Maßnahmenkatalog zur Demenzprophylaxe in der gynäkologischen Praxis begegnet wird.
Für Frauen über 70
Frauen über 70 sollten die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen keinesfalls vernachlässigen und Fragen zu Inkontinenz und Neurodegeneration offen mit ihrem Frauenarzt/ihrer Frauenärztin besprechen.